19.09.09

VOR DEM MARATHON

Ein Marathon ist immer ein Risiko. Die Frage stellt sich: kann ich durchhalten? Komme ich überhaupt an? Wie schnell werde ich sein? Ist meine Vorgabe gut gewählt? Werde ich mich taktisch richtig verhalten und nicht in der ersten Hälfte zu schnell sein?
Dann kommt der Lauf. Die ersten 25 km ziehen sich lange hin. Ich weiß, erst danach wird es interessant, bekomme ich ein Gefühl dafür, wie es laufen wird, ob die Krise kommt. Nach 28 wird es ernst. Manchmal komme ich damit zurecht, manchmal wird es sehr hart.
Deswegen möchte ich vorher nicht viel sagen. Besser, vorher über seine fehlende Form, mangelndes Training, Schmerzen da und dort jammern – diesmal ist es die linke Ferse. Besser auch, keine Zeit verraten, die ich laufen will. Es könnte ja schief gehen und nachher stehe ich blamiert da. Viele setzen ihr Ziel soweit nach hinten, dass sie auch noch im Gehen ankommen können. Aber etwas Risiko sollte schon sein.
der Vorbereitung habe ich dieses Jahr versucht, mich an die Trainingspläne zu halten, nicht schneller zu werden. Wie jedes Mal ist es mir nicht gelungen. Immerhin habe ich einige Läufe ausfallen lassen, weil ich durch das Radfahren erschöpft war. In meinem Alter kann es mit den üblichen Trainingsplänen leicht zu Übertraining kommen. Ich hoffe, das vermieden zu haben.
So richtig konzentriert auf diesen Marathon bin ich nicht. Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr habe ich etwas Angst, es könnte wieder so laufen. Also werde ich dieses Jahr versuchen, in der ersten Hälfte, das Tempo zu bremsen. Zwar weiß ich wie immer, dass es unklug ist, volles Tempo zu laufen, aber mir fällt es dann schwer, das Tempo zu drosseln. Vor allem bei den ersten 25 km treibt es mich, endlich in die schwierige Phase zu kommen.
Spaß hat mir die Marathonvorbereitung nicht gemacht. Andererseits denke ich, dass nur die glückselige Beschreibung von tollen Läufen ohne Ambitionen bei anderen den Eindruck eines Schwätzers hinterlässt. Dem komme ich damit also zuvor.
Ich werde versuchen, die erste Hälfte mit 4:45 zu laufen. Dann wird ich sehn.

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