25.08.08

Zwischenüberlegung Gesundheit

Ich habe einen Marathon im Auge, würde aber doch gerne unter 3:30 kommen. Aber zuerst hat mir der Urlaub 2 Wochen genommen, dann der kleine Zeh wieder eine Woche. Jetzt wird es langsam spannend, ob ich das noch schaffe. Den Einstieg habe ich mit verkrampften 5 km, dann lockeren 12 und gestern nachher schmerzhaften 19 gemacht. Ich bekomme schon Angst vor meinen Absichten. Ob das gut geht? Der Ischias meldet sich auch wieder leise an. Und dann höre ich noch, dass sich ein Bandscheibenvorfall, um den es bei mir ziemlich still geworden ist, im Laufe der Zeit und fortdauernder Belastung in eine Stenose im Wirbelkanal umwandeln kann.
Immer noch wird die Mär verbreitet, wie es vor 2000 euphorisch hieß, dass beim Laufen das Körperfett schmelze wie die Butter an der Sonne oder wie es in einem
seriösen Blatt heißt: „…wer sich durchgerungen hat, laufend abzunehmen, kann den Pfunden beim Purzeln zusehen.“ Man muss sich das vorstellen: jemand ringt sich zum Laufen durch (!!), dann läuft er und sieht noch zu, wie die Pfunden purzeln. Gut, dass ich dafür nicht laufen und das ansehen muss.
Manchmal hat man bei den Laufmissionaren und Hallelujaläufern den Eindruck, dass je weniger sie innerlich sie von ihrer eigenen Läuferei überzeugt sind, umso mehr andere davon überzeugen müssen. Gilt übrigens für jede Art von Mission.
Ob es nicht besser wäre, bevor man sein Herz noch mehr verkalkt, mehr moderat zu laufen? Wahrscheinlich nur eine Ausrede, um auf die etwas unangenehmeren Tempoläufe verzichten zu können. Ich würde freilich doch noch gerne ein paar lange Strecken laufen. Der Sommer geht so schnell vorbei.

16.08.08

PEIN-LICH

Vor zwei Tagen den kleinen Zeh angestoßen. Entweder ist er verstaucht oder gebrochen, oder die Bänder/Muskeln sind gezerrt. Hat hörbar geknackst und höllisch wehgetan. Wie auch immer. Ich bin von meiner Vorbereitung für Marathon und längere Läufe heruntergeholt worden. Weiß nicht, ob das noch klappt. War schon bei 30 km.
Schuld das Barfußlaufen. Versuche durch regelmäßiges Barfußgehen die Fußsohle etwas elastischer und kräftiger zu machen. Barfuß zu joggen habe ich mal gelassen - ich bin noch zu empfindlich. Barfuß gehen dagegen ist ein Genuss, den Untergrund spüren, Wärme und Kälte, die Kraft in den Füssen, das Profil unterschiedlicher Beläge.
Jetzt versuche ich meine Kondition mit dem Rad zu retten. 72 km mit 25,7, Hf 130.

Der rechte Fuß ist der, mit dem ich voranschreite, der meinen Willen ausdrückt. Wenn ich etwas überspringe, geht er voran. Obwohl er kürzer ist und auch wohl schwächer als mein linker, ist er wohl der Ausdruck meines Willens. Wenn ich mit ihm - schon zum zweiten Male in kurzer Zeit – an etwas stoße, heißt das wohl, dass ich zu sehr forciere, zu wenig aufmerksam bin. Die Augen gehen in eine andere Richtung. Ich bin nicht voll bei der Sache, die ich mir vorgenommen habe. Mein Wille und meine Fantasie, meine Gefühle gehen getrennte Wege.

12.08.08

WANDERN IN DEN CEVENNEN

Nach den letzten ungehörigen Bemerkungen über das Laufen, bin ich anderntags noch 27 km mit 5:20 gerannt, und dann mit meiner Frau nach Frankreich in die Cevennen abgetaucht.
Resultat der Sieben-Tage-Wanderung sind eine Menge schöner Landschaftserlebnisse, viele Bilder, kleine Abenteuer und eine sehr schöne Erfahrung von Frankreich. Wir sind insgesamt ca. 170 km gewandert, Rucksack mit Zelt und Verpflegung auf dem Rücken, über 3500 Meter auf und abgestiegen.
Nicht allzu teuer: ca. 250 € je Person (davon Fahrt mit Bahn von BW aus: ca. 180€), 5-mal auf Campingplätzen (für zwei zwischen 7,4 und 10,5 € je nachdem mit oder ohne warme Dusche), einmal in einer Gîtes d'étape (12€ je Person, jugendherbergenartig, mit Kochgelegenheit etc. – der ganze Nationalpark der Cevennen lässt sich mit solchen Gîtes d'étapes durchgängig erwandern).
Wir sind in Alès gestartet und in Génolhac wieder in die Bahn zu einem Zwischenaufenthalt und Erholungswandern in der Auvergne. Eckpunkte der Wanderung waren der Mont Aigoual (1565 m) und Florac an der Tarn.
Die schönsten Etappen waren zwischen Cabrillac und Barre des Cévennes und die Tour de Mont Lozère zwischen Florac und Les Bastides/Génolhac. Es gäbe viel zu beschreiben, ich beschränke mich auf zwei Bilder.
Zuerst war ich skeptisch gegenüber der Idee, in der Höllenhitze zu wandern und der erste Tag war mit über 30 km kein Spaß, aber habe ich mich dann mit der Wärme anfreunden können und dazu noch Einiges über die Geschichte der Region, Hugenotten und Kamisarden, erfahren.