21.09.08

25 KILOMETER

Bei H. Steffny steht irgendwas von Steigerungen. Ich habe nicht herausgefunden, was er meint. War mir immer schon ein Rätsel. Da ich eine Schwäche für das Quantifizierbare habe, laufe ich bei jedem Kilometer 100 Schrittpaare etwas schneller als Renntempo. Die roten Blutkörperchen sollen durch dieses Schwellenlaufen vermehrt werden. Vielleicht nützt es was und ich habe in einer Woche was davon.

Dann, anderes Thema, bin auf Laufberichte von „Le Grand Raid de la Reunion“ gestoßen, die meine ganze Fantasie auf sich gezogen haben. Ich will alles darüber wissen. Wohl unwahrscheinlich, dass ich da hinfliege – 9500 km, eine Ökoschweinerei. Aber die Bilder und Erlebnisse faszinieren mich. Allein schon die Erfahrung, in einem „Wettbewerb“, gut versorgt und doch alleine laufen zu können, lockt mich an. Dann die Landschaft mit ihren Extremen. Ich rätsle darüber, was mich daran so anzieht. Was ist schon ein 3 oder 4-Stunden-Marathon gegen solche extremen Landschaftsläufe? Die wilde Landschaft prägt sich tief, blutig tief in die Körper der Läufer ein, wie die Apparatur in Kafkas „Strafkolonie“. Nicht nur das Leiden fasziniert, sondern auch das Auf und Runter, die Höhepunkte und überwundenen Tiefpunkte. Landschaft als Herausforderung, und Laufen als Möglichkeit sie zu erobern.
Da klingt es an: Eroberung, Kampf, Gewinnen, Verlieren.
Vielleicht kann man es aber auch Erfahrung nennen, Eintauchen in die Weite, Aufgehen in der Landschaft, Identifikation.

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