15.09.08

36 Kilometer

gehören zur Marathonvorbereitung. Mit etwas Bangen geschafft. Kein Blick auf die Natur. Keinen auf das Wetter. Ich war nur nass von Schweiß, als ich zurückkam. Am Abend vorher noch Magenkrämpfe, Unsicherheit, ob ich das schaffe. Aber dann am Morgen fühle ich mich wohler. Der erste Kilometer wie üblich langsam, dann wurde es schneller, um die 5 Min/km. Die ¾ Liter-Flasche mit süßem Schwarztee nach 7,5 Km abgelegt, wo ich verschiedene Runden drehe. Nach Kilometer 16 dann 10 km lang im Eiltempo, mangels Kilometerangaben zu schnell, die restlichen 10 km auslaufen.
Was geht im Kopf vor sich? Zuerst: schaffe ich es, oder muss ich Pausen einlegen oder abkürzen? Dann, als es doch recht gut läuft, die Frage, welche Zeit kann ich erreichen? Bei den 10 flotten Kilometer schwierige Rechnungen, wie schnell ich nun bin. Immer wieder vergesse ich Zahlen, muss wieder neu nachrechnen. Bei den letzten 10 die Frage, wie es wohl bei dem Marathon in 14 Tagen aussehen wird. Wenn ich jetzt schon bei diesem lockeren Tempo leide, wie werde ich erst bei einem Marathon ab km 30 leiden? Erinnerung an Läufe, wo mir jeder kleine Hügel zwischen 30 und 42 einem den Atem genommen hat, ich nur noch gegen die Müdigkeit ankämpfte, mich am liebsten neben die Strecke hingelegt hätte.
Andererseits darf es doch ruhig etwas hart sein. Beim letzten Mal machte ich zur Vorbereitung einen sehr hügeligen Lauf, war auf den letzten Kilometern kaputt – dann lief der Marathon besser als ich dachte. Ich hoffe auf den gleichen Effekt. Aber man weiß ja nie. Wenn es nicht schief gehen könnte, wäre es ja nicht der Rede wert.
Samstags treffe ich normalerweise kaum Leute, diesen Herbst ist es anders. Aber wo ich meine Runden drehe, ist Ruhe. Beim Zurücklaufen belagern welche den Bahnübergang. „Mach Platz“, sagt die Oma zu ihrem Enkel, „der will springen“. Hier ist Laufen „Springen“. Kinder rennen nicht, sie „springen“ und wenn Erwachsene Rad fahren, dann müssen sie und die anderen lächeln, weil das so ungewöhnlich und lustig ist. Auf die Verbindung von Regression und Laufen, zur Frage, wie erwachsen sind Läufer oder sind es doch nicht ein wenig Kinder, ein andermal.

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