02.02.09

MEDITATIVES LAUFEN - Gedanken

Derzeit versuche ich mich immer wieder in etwas, was ich meditatives Laufen nenne. Ich habe nicht allzu viel Erfahrung in Meditation, auch wenn mir diese Sache über einige Übungen und Gelesenes etwas vertraut ist. Ein Fachmann bin ich nicht, eher ein schon seit längerem Interessierter. Ein wenig kenne ich asiatische Meditationstechniken, das Sitzen, etwas Yoga, die Konzentration auf das Kraftzentrum Hara im Karate. Immer wieder habe ich versucht, mich beim Laufen auf dieses Hara zu konzentrieren, ein Punkt drei fingerbreit unterhalb des Nabels. Beim Ausatmen kann man ihn am besten spüren. Aber es gelang mir nur ansatzweise, schnell war ich abgelenkt.
Diesmal habe ich einen anderen Zugang versucht. In einer Sendung über Meditation höre ich von den aufkommenden Problemen. Vor allem die Schwierigkeit, die Gedanken abzustellen. Eine Erfahrung bei meinen Läufen, bei denen ich versucht habe, mich auf das Hara zu konzentrieren, war immer die, dass ich nach kurzer Zeit in Gedanken zu etwas anderem geraten bin. Die Meditationsfachleute meinen aber, das wäre normal und kein Grund, aufzuhören. Manche meinen sogar, man solle diese Gedanken ruhig laufen lassen und es wäre unsinnig, sie durch Konzentrationskraft willentlich vertreiben zu wollen. Besser wäre es, sie laufen zu lassen, aber immer wieder zu seinem Vorhaben zurückzukehren, nämlich die Gedanken „abzuschalten“, sich auf den Körper und das Atmen zu konzentrieren.

Es gab in den 70er Jahren eine Begeisterung für die Bücher von Carlos Castaneda. Inzwischen werden seine Berichte über seine Erlebnisse mit einem indianischen Schamanen in Frage gestellt und sie haben ihre Faszination verloren. Ich denke, Castaneda, selbst wenn er in seinen Bücher schamanistischen Lehren mit einer guten eigenen Fantasie mixt, behandelt Erfahrungen, die sich immer wieder in Berichten von nichtindustrialisierten Gesellschaften finden lassen.
Interessante Themen darin: die Welt anhalten, indem der innere Dialog oder Monolog, eben das innere Gespräch angehalten wird. Das Zentrum der Aufmerksamkeit soll verschoben werden, die Welt soll mit einem schielenden Blick wahrgenommen werden.

Es gibt aber auch als anderes Beispiel die „freischwebende Aufmerksamkeit“ eines Psychoanalytikers gegenüber dem freien Assoziieren und Agieren seines Klienten. Die Erkenntnis ergibt sich dann aus einem intuitiven Verstehen.
Soweit zunächst einige wirre Assoziationen zur Einführung in die Problematik.

Gestern ein 26km-Lauf in der Kälte. Der Himmel grau und bedeckt. Wenig Menschen auf der Straße. Der Tobel war jetzt vollständig vereist und ich musste höllisch aufpassen. Bei dem Auf und Ab konnte ich 425 Höhenmeter sammeln.
Laufkilometer im Januar: 290, ca. 3800 Höhenmeter, im Durchschnitt mit 5:34/km.

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