12.04.08

RUNNERS HIGH

Ja, ja die Endorphine. Das ist auch so ein Mythos für Gläubige. Von einer deutschen Universität wird er jetzt wieder aufgetischt. Ich lese in einer englischen Zeitung, in Bonn wäre nachgewiesen worden, dass Endorphine an den Opiatrezeptoren im Gehirn, hauptsächlich Fronthirn und limbischer Region, andocken. Die nach dem Laufen erlebten Effekte reichen von Ruhe, Euphorie bis gehobenem Gefühl.
Leider wird nicht gesagt, wie lange (und schnell) gelaufen wurde und ob nicht die Lösung einer schwierigen Matheaufgabe das gleiche Gefühl auslöst. Ein Grund, Sport zu treiben, ist das jedenfalls nicht. Meine euphorischsten Momente beim Laufen habe ich erlebt, als ich zum ersten Mal 16 km gelaufen bin. Meine ersten 6 km, glaube ich, waren auch schon ganz toll. Nachdem ich nach drei Jahren endlich mein Marathonziel von unter 3:15 erreicht habe, war ich zufrieden, aber ich habe schon glücklichere Momente erlebt – ohne Sport.

Jetzt gibt es aber noch eine fiese Variante der Endorphintheorie. Danach werden die Endorphine, diese Glückshormone, erst bei einem Laktatwert von über 4 mol/l, also im anaeroben Bereich, ausgeschüttet. Nichts für Dauerläufer. Deswegen eine teuflische Spirale: Der Runner erlebt sein High, (bei über 4 mol/l), will es wieder erleben – macht ja süchtig. Da aber im anaeroben Bereich, überfordert er sich – Folge: Übertraining und noch mehr Sportsucht. Der
„Sportpsychologe“ kann nur warnen: Laufen macht süchtig!
Andere
Untersuchungen konnten jedoch überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Endorphinen und speziellen Erlebnissen finden.
Ich denke, dass jeder Anfang, jede neue Entdeckung, jeder Erfolg nach viel Arbeit und Anstrengung uns glücklich machen können. Je öfter man aber etwas wiederholt, desto mehr verliert es seinen Reiz. Deswegen entwickeln wir uns ständig weiter und setzen uns neue Ziele.

Keine Kommentare: