Was hat das mit der Magersucht zu tun? Ich lege es mir so zurecht [würde aber zuerst auf die Erforschung der Empfindungen, Gedanken, Fantasien und auch Träume der Betroffenen selbst verweisen]: Beim Laufen handelt es sich um eine Art von Beziehung zu einem Gegenüber, das menschliche (etwa mütterliche) Züge ohne scharfe Konturen hat, so dass es Raum für individuelle Sehnsucht und Wunschbilder bietet. Etwa das Meer, das Gebirge, die Prärie, die weiten Ebenen usw. Der weite Raum steht im Gegensatz zu konkreten Personen mit ihrer Begrenztheit und ihren Begrenzungen, etwa der Familie usw.
Der Größe dieses Gegenübers kann man nur gerecht werden, indem man sich ganz klein, leicht macht, sich zum Verschwinden bringt. Die Fantasie dieses Großen und Grandiosen wird aufrechterhalten durch die Selbstverringerung bis hin zur Selbstaufgabe, Selbstaufopferung.
Das ist es im Extrem. Aber jeder Läufer kennt das:
- die Wahrnehmung von Wind und Wetter auf der Haut
- Wahrgenommenwerden, Beachtung von anderen
- Die Konzentration auf den eigenen Körper
- Das Verlangen nach Harmonie mit der umgebenden Natur.
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