18.12.07

BESUCH BEIM ARZT III

Wegen der Bandscheibe, wollte ich doch noch mal einen ärztlichen Rat. Diesmal von einem, der für seine Therapie mit konservativen Methoden bekannt ist. Termin um 9:40, ich bin um 9:30 da. Um 10 werde ich in ein Behandlungszimmer Nr. 6 gerufen. Die Tür wird hinter mir zugemacht. Ich studiere die Plakate und beginne die diversen Namen von Knochenteilen auswendig zu lernen. Um 10:40 kommt mir die Idee, dass ich vielleicht vergessen wurde – ist mir schon einmal passiert - und öffne die Tür. Ich sehe der Arzt ist beschäftigt. Dann um 10:50 will die Empfangsdame ihn in meine Richtung lenken. Und tatsächlich - er kommt in meine Richtung, biegt aber vorher in den Aufenthaltsraum ab. Dort spricht er laut über die Finanzierung der Kaffeemaschine. Eine Assistentin kommt vorbei und will die Tür zum Behandlungszimmer 6 wieder schließen. Ich werde langsam sauer. Um 11 doch die Überraschung: der Arzt kommt. Jetzt geht es aber muy rapido. Bevor ich meine kleine Geschichte erzählt habe, spricht er bevor ich meine langweilige Geschichte beenden kann – Kortison, Krankengymnastik - schon in sein Diktiergerät. Was er mir empfehlen wird, auch schon. Es wäre unhöflich ihm jetzt noch etwas reinzureden. Dann muss ich aber doch noch auf die Couch, ruckzuck werde ich behämmert und abgeklopft – er hat bei seinem Patientengut ja einen Rückstand von 90 Minuten. Und tatsächlich ist da was: der rechte Fuß ist um einen Zentimeter kürzer als der andere.
Dann darf ich schließlich doch noch ein paar Fragen stellen: Wie kommt es zur Besserung? Nee, keine Selbstreparatur der Bandscheibe, vielleicht die Muskelentspannung, sicher das Abschwellen des Nervs durch das Kortison. Was könnte passieren? Was soll ich machen? - Er schickt mich in ein Präventionsprogramm. Nebenbei wirft er einen Blick auf meine MRT und staunt leise: „Das ist schon heftig“. Ich fühl mich richtiggehend komplimentiert. Und darf stolz sein, den Arzt seinem Fahrplan 5 Minuten näher gebracht zu haben.

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