28.12.07

BILLIGE LAUFKLAMOTTEN


Ich bin nun schon im dritten Winter in diesen Laufklamotten unterwegs und sie sind immer noch unverbeult. Ich war richtig stolz damit bei Aldi ein Schnäppchen gemacht zu haben. Aber gestern hat mich doch ein etwas konkreterer Bericht im Deutschlandfunk über die Herstellung von Aldi-Textilien in China in Fragen und Selbstzweifel gestürzt. (Billigkleidung für den deutschen Markt von Petra Aldenrath und Friederike Schulz; auch als Podcast hörbar).
Bei der Verfolgung der angegebenen Hinweise auf Nachforschungen von
Gewerkschaft ver.di und die Kirchen erfahre ich, dass in den Fabriken, in denen für den deutschen Markt produziert wird – sowohl für den Einzelhandel, Markenhandel als auch für die Discounter – in der Woche ca. 70 Stunden gearbeitet wird, ein Tag in der Woche frei, kein Urlaub. Der Lohn oft unter dem Durchschnittslohn von ca. 70 € im Monat, in der Stunde also zwischen 20 und 30 Cent. Der Lohnanteil an einem Laufschuh beträgt ungefähr 0,4 bis 1 %. Selbst eine Verdoppelung würde kaum eine Verteuerung bewirken. Der Anteil für Werbung bei „Marken“-Ware liegt bei 15 %.

Was tun?
Möglichst wenige Klamotten kaufen.
Der Umstieg auf Markenfirmen überzeugt mich nicht, ihre Qualität ist nicht besser, auch nicht
ihr soziales Verhalten. Selbst wenn tatsächlich die gesetzlichen Mindestbedingungen (Lohn, Vertrag, Sicherheit usw.) eingehalten werden würden, wäre das noch kein großer Fortschritt.
Deutsche Ware?
Die Partei wählen, die verlangt, dass die Importquoten nach ethischen Kriterien verteilt werden. (Wird man einwenden können, dass ich eine Option wähle, die - da wohl nie realisiert – mir erlaubt, so weitermachen wie zuvor. Aber ich bestehe auf der Verantwortung der Politik).

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