20.12.07

MÄNNLICHE WECHSELJAHRE


Nachdem ich letzten Woche wegen der Adduktorenschmerzen mein Pensum halbiert habe, habe ich es diese Woche mit einem längeren Lauf von 19,2 km versucht. Aber am Abend die üblichen Probleme.
Ich lese in der
taz vom männlichen Klimakterium: "Die Folgen des virilen Klimakteriums sind nachlassende Tatkraft, Reizbarkeit, Glieder- und Gelenkschmerzen". Das mag schon stimmen. Aber wann fängt das an? So mit 50 habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr viel bringe, dass ich körperlich relativ untätig bin. Deswegen fing ich Radfahren an, schließlich Laufen. Dann habe ich mich clever gemacht und von Fitness- und Leistungskurven gelesen, dass es ab 30 bergab geht mit Muskeln etc., man sich aber mit Ausdauertraining fit halten kann. Klar ist, wer seine Organe nicht benutzt, verliert an Leistungsfähigkeit.
Logisch, dass schon kurze Pausen, wie etwa mein Downshifting der letzten Zeit, sich bemerkbar machen. Auf Strecken, die ich vorher problemlos heruntergedonnert habe, brauche ich heute 10 bis 15% länger und bin nachher auch noch geschafft. Also die Erholungsphasen werden mit steigendem Alter immer länger. Alles baut ab, wenn es nicht mehr benutzt wird und vielleicht wird es immer schwieriger, es wieder aufzubauen.
Ist das nun aber normale Alterung oder spezielles männliches Klimakterium? Wahrscheinlich findet ein Hormonwechsel genauso statt. Männer gleichen sich den Frauen an: in Stimme, Körperbau, Aussehen, im weniger arroganten Verhalten. Typisch männlich der Schock auf die Erkenntnis, dass es bergab geht. Dem kann man sich ein wenig und eine Zeitlang mit Marathon erwehren.
Sagt ein
Altersoziologe: “Wichtig ist auch, sich einzugestehen, dass man nicht mehr die Kräfte wie vor 20 Jahren hat und sich zum Beispiel fragen sollte, ob der Marathon gesundheitlich noch angesagt ist.“
Na ja, - ob er die Dramatik eines Marathons kennt?

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