29.07.07

Radtour Trier - Bingen

Eine Woche Urlaub. Wetter versprach ab Dienstag Besserung. Also nach Trier mit langer Anfahrt. Erste Besichtungen am Abend: die Porta Nigra, Thermen, der Dom. Schon beeindruckend, wo einmal von 292 bis 393 n. Chr. das römische Reich residiert hat, noch Reste der großen Anlagen zu finden. Trier in der Mitte zwischen römischem Großbritannien und Rom.

Zwei Übernachtungen auf dem Campingplatz an der Mosel. Lauter Straßenverkehr, gerade langweilige Ufer mit Joggern, die Stadt voll mit Butiken, auf antik und edel restauriert. Die Konstantin-Ausstellung eher Abzocke als historische Information, die Porta Nigra nur ärmlichste Information bei 2€60. Das Klima warm, gut für Wein, ein komfortables Versteck für Soldatenkaiser und Genießer.

Ab Donnerstag ging die Radtour los. Zuerst an der Mosel, gepflegte Wege, Rückenwind, leicht abwärts, zivilisierte Landschaft. Dann sind wir ab Dhron das Dhrontal hoch, falsch abgebogen und beim Zurück in Heidenburg nach 200 Meter Steigung auf einem schönen Camping mit Aussicht auf Hunsrück und Moseltal gelandet. Mit Umwegen 75 km, man soll es ja nicht übertreiben.

Der Hunsrück ist voll mit Windkraftanlagen. Wir haben uns eine genauer angeschaut: Nabenhöhe 85 m, Rotorweite 75 Meter, Leistung 1500 KWh für 200 oder mehr Haushalte. Wir wollten die Lärmbelästigung hören: bei Wind ca. 5 m/sec war ein Auto 200 m in der Nähe lauter. Nicht zu sprechen von den Militärflugzeugen, den Jets von Flughafen Hahn in der Nähe.

Am Freitag Abfahrt zuerst in die Dörfer und wieder hoch nach Horath bis auf ca. 650 am Haardtkopf, wo der der Ausoniusweg, diese einst römische Heerstraße schnurstracks von Trier nach Bingen zieht. Unser Ziel war Simmern und ein Camping in einer Radkarte in Argenthal. Offiziell ist das kein Camping, man hätte Schlüssel für Toilette etc. vom Bürgermeister holen sollen. Aber es gab Wasser und einen Platz. Der Radweg war schlecht gezeichnet, dafür immer wieder viel, viel Landschaftsblick.


Für Samstag war die Wetterprognose ungünstig, also verzichteten wir auf Mainz, zogen im Regen los über Schanzenkopf, Stromberg nach Bingen. Und um 11 waren wir im Zug.
Insgesamt 180 km mit Umwegen, ca. 1500 Steigungsmeter, im Durchschnitt etwas über 15 km/h.

Die Cortisontabletten haben ziemlich angeschlagen, konnte mich relativ schmerzfrei bewegen. Nur seltsame Nebenwirkungen, manchmal schlaflos, Tinnitus, Geschmacksveränderungen, verändertes Selbstgefühl, heute erschöpft.

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