24.06.07

07.05.07 Tod auf dem Gleis


Vielleicht sieht man auf dem Foto rechts die Vase mit den Blumen. Hier ist vor wenigen Wochen ein Fußgänger von der Bahn überfahren worden, als er über die Gleise ging.
Will man über die Gleise, geht man durch eine kleine Absperrung, einen Meter seitlich, dann schaut man zuerst auf die rechte Gleisrichtung. Früher kamen die Züge auf der rechten Seite. Seit vielen Jahren fahren auch sie links.
Den Zug, der von rechts kommt, sieht man also nicht kommen. Man kann ihn bestenfalls hören.
Dieser Mann, der überfahren wurde, hat den Zug jedenfalls nicht gesehen.
Ich bin selber einmal fast in den Zug gerannt. Auch wenn es langweilt, erzähl ich es kurz. Ich schau in die richtige Richtung, sehe den Zug kommen, warte ab. Der Jogger hat es natürlich immer eilig. Ungeduldig warte ich, bis der Zug vorbei ist. Renne los. Auf der anderen Seite steht ein älteres Ehepaar. Sie gehen nicht los. Schauen fasziniert zu. Ich renne also los - da kommt auf der anderen Seite der Gegenzug. Ich kann mich gerade noch bremsen.
Mir ist die Sache peinlich. Ich sage: "Jetzt habe ich aber Glück gehabt." Meint die Frau: "Ja, ja - da muss man aufpassen."
Vielleicht hat sie bedauert, nichts Spektakuläres erlebt zu haben.
Warum wird die Anlage nicht umgebaut? Ich denke an verschiedene Gründe:
- niemand fühlt sich verantwortlich
- eine Unterführung nur für Fußgänger würde die Autofahrer nicht zufriedenstellen
- eine Unterführung für Autofahrer wäre zu teuer.
Das Leben geht also weiter. Wir leben gefährlich. Der Tote möge in Frieden ruhen. Alle Achtung vor jemand, der jeden Tag zu Fuß zu seiner Arbeit gegangen ist.

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