24.06.07

19.Juni 2007 Laufen als Religionsersatz


Deutschlandfunk: "Sportgespräch"
"Der Fitness-Wahn als Reli- gionsersatz" - Ein Gespräch über die religiös-kulturelle Bedeutung von Sport anlässlich des Evangelischen Kirchentages in Köln Jessica Sturmberg und Johannes Ostermann im Ge- spräch mit Dr.Manfred Lütz Mediziner und Theologe
Statt wahrzunehmen, was hier „läuft“ wird von diesem ganz und gar nicht lustigen Mann Sport auf etwas leicht Vernichtbares reduziert. Ihm ist Sport zu „ernst“, nicht so lustig wie die katholische Wallfahrt. Er findet es „idiotisch“, dass die Menschen Angst vor dem Tod haben. Die Angst vor dem Tod treibt die Menschen ins Fitnessstudio. Statt dass sie sich freuen, endlich im Himmel jubilieren zu dürfen. Die Leute verpassen ihr Leben, weil sie ihren Tod verdrängen. Sie wollen länger leben, nur um „dann länger im Pflegeheim dement zu bleiben“. „Was die Leute letztlich durch die Wälder treibt, ist die uralte Sehnsucht nach dem ewigen Leben“. Wirklich? Vielleicht wollen sie einfach das Leben, was ihnen noch bleibt, intensiver und aktiver erfahren? Vielleicht ist eine Schweinshaxe lecker – aber wie war das Leben dieses Schweins?
Gut wir haben nicht die Gewissheiten des Herrn Lütz, haben nicht seine tollen Fantasien, sind auf magere, aber reellere Erfahrungen zurückgeworfen. Erfolge sind keine Offenbarungen des Himmels, kein
Runner´s High, bestenfalls Wohlfühlen, Zufriedenheit nach einer Leistung.
Herr Lütz mag die Behinderten und setzt sich ein für die „Paraolympics“ – so wie die Kirchen – vom desinteressierten und asozialen Staat unterstützt - einen Großteil der wehrlosen Behinderten und Alten in ihrem Griff haben. Sie mögen die Leidenden und Abhängigen, brauchen sie als Objekte ihrer Nächstenliebe und als Steigbügel in ihren Himmel.
Halleluja
Das Bild zeigt den Treffpunkt des AOK-"Rad"-Sonntag. Dabei gab es Leckeres zu essen. Das also ist moderne Wallfahrt und Fitnesswahn.

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