24.06.07

23.Mai 2007 Bin ich Hitler?


Heute ein seltsames Foto. Warum? Dazu folgende Geschichte:
Ich will einige Fotos machen von den Dingen auf meinen Strecken, die mir gefallen und nicht gefallen. Als erstes denke ich an den Weg, den ich seit einem Jahr nicht mehr laufe, weil eine Kette von ca. 20 Wochenendhäusern gebaut wurde. Also das stört mich. Am Wochenende viel Volk mit Autos auf dem Weg, es wird gegrillt usw. Autos fahren auf dem für Radfahrer und Fußgänger reservierten Weg. Siedler mit Kleintransportern des örtlichen Gas- und Wasserversorgungswerk, wo sie wohl beschäftigt sind, arbeiten mit diversen Motoren, Sägen, Pumpen usw. Mit der Hand können sie ja nicht – Tennisarm! (siehe unten). Ich laufe den Weg nicht mehr. Aber jetzt nehmen diese Siedlungen auch auf den Wegen zu, die stattdessen laufe, um dieser Siedlung auszuweichen.
Es stört mich, also will ich ein Foto machen. Ohne dass jemand drauf ist. Aber jemand sieht mich fotografieren, er will Name und Adresse, will dass das Bild gelöscht wird. „Warum machen Sie das?“ Ich: „Weil mir die Siedlung hier nicht gefällt“. Ich gebe der Person meine Adresse, ich lösche das Bild – erfolglos, wie ich nachher sehe. Es ist mir nicht wichtig.
Die Person (ca.45 Jahre alt) ist aber noch nicht zufrieden. Redet sich langsam in Rage. Ungefähr so: „Wir schaffen hier, wir bauen auf. Wir arbeiten. Ich habe schon so viel gearbeitet, dass ich einen Tennisarm und es an der Hüfte habe. Wir arbeiten hier, machen Kompost und die Kinder können hier im Freien spielen. Das ist unser Grundstück. Die Leute fotografieren und schreiben böse Sachen im Internet.“ Ich frage: „Wo bekommt man solche Grundstücke?“ „Die Stadt ist sehr gut zu uns. Aber die Leute hier sind schlimm, sie gönnen uns nichts.“ Ich: „Also haben Sie das Grundstück von der Stadt bekommen?“ „Das sage ich Ihnen nicht. Die Leute hier gönnen uns nichts. Wenn es nach Ihnen ginge, dann müssten wir in
Russland verhungern. - O, wären wir doch dort geblieben. Hier regiert immer noch Hitler.“ Und so weiter, und so fort. Die Person regt sich so auf, dass sie es nicht mehr schafft, ein Gartengerät abzustellen, ohne dass es umfällt. Ich sehe, dass ein Gespräch keinen Sinn hat – ich will keinen Streit – und laufe weg.
Sie will sich meinen Namen und meine Adresse merken. Wenn im Internet was kommt, so geht sie zur Stadt oder sonst wohin. Ich habe Angst vor dieser Mafia.
Schlussfolgerungen:
unter der Hand werden Grundstücke vergeben
sie werden über Beziehungen verteilt
für dubiose Zwecke (Wählerstimmen? Geld?) wird Landschaft zerstört
auch andere Menschen finden diese Zersiedelung nicht gut.
jetzt weiß ich auch, warum unser Gaswerk in der
Preisliste so weit hinten ist

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