27.06.07

LAUFEN KONTRA RADFAHREN


Derzeit bin ich gezwungen, wieder aufs Rad zu steigen. Aber das ist eine ganz andere Sache. Es mag orthopädisch günstiger sein, die Gelenke weniger belasten, den Rücken schonen, aber schon der Blick auf die Pulsuhr zeigt den Unterschied. Bei gleicher Leistung ist der Puls um 10 Punkte niedriger als beim Laufen. Weil eben weniger Muskeln aktiviert werden. Beim Radfahren wird hauptsächlich der Quadrizeps femoris, einer der größten Muskeln im Körper, beansprucht. Dafür kann eine Leistung länger erbracht werden. Man vergleiche die Zeiten, die die Leistungssportler bis zur Erschöpfung brauchen, etwa 4 bis 6 Stunden, mit denen von Marathonläufern. Entsprechend länger ist das Fahrradtraining bei Profis – bis zu täglich 8 Stunden.
Bei einem Läufer werden mehr Muskeln benutzt, entsprechend größer ist die benötigte Blutmenge. Und das bedeutet eine größere Herz-Kreislauf-Leistung, eine größere Leistung des Herzens. Daher der höhere Puls.
Ist das Radfahren also zwar schonender, braucht es auch mehr Zeit.
Der Kalorienverbrauch ist je Kilometer geringer. Nach meiner eigenen Rechnung muss man die Leistung auf dem Rad, Kilometer, etwa durch 2,3 teilen, um auf einen dem Laufen vergleichbaren Wert zu kommen. Bin ich also 23 km mit dem Rad gefahren, entspricht das in Etwa einem Lauf von 10 km.
Abnehmen lässt sich besser mit dem Rad als beim Laufen oder Schwimmen. Warum das so ist, weiß ich nicht genau. Aber das zeigen Experimente. (Ich kann den Link zu einer DLF-Sendung dazu leider nicht finden). Es hängt vielleicht damit zusammen, dass beim Rad weniger die Muskulatur beansprucht (und aufgebaut) wird als der Kreislauf, der die Energievorräte angreift.
Was mir das Rad unsympathischer macht, ist die größere Gefährdung im Verkehr. Es sind aber auch die höheren Kosten. Bei einem guten Rad, nehmen wir an mit gehobenen Amateurkomponenten Shimano 105, kostet mich der Kilometer ca. 5 Cent. Dazu folgende etwas großzügige und überschlägige Rechnung in einer Tabelle
"Kosten Fahrrad". Dabei komme ich auf Kosten je Kilometer: 0,05 €

Die Arbeitsstunden zum Wechseln der Teile und die Werkzeuge rechne ich dabei allerdings nicht mit.

Vergleicht man das mit dem Laufen, hängt der Unterschied natürlich von den Schuhen ab. Nimmt man eine durchschnittliche Laufleistung von 60 km je Woche an und die Lebensdauer eines Schuhs von 1000 km, dann kostet eine Woche
bei einem 15 Euro-Schuh: 0,90 €
bei einem 140 Euro-Schuh: 8,40 €

Die vergleichbare Leistung auf dem Rad wären 60 x 2,3 = 138 km
Das würde kosten: 6,90 € pro Woche.

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